Die 4 chinesischen Regionalküchen
„Der Osten isst sauer, der Westen isst scharf, der Süden isst süß, der Norden isst salzig.“
Die chinesische Küche ist nicht wie viele denken einheitlich, sondern kann in vier verschiedene Regionalküchen eingeteilt werden, die sich durch einzigartige Kochgewohnheiten unterscheiden. Es gibt die Kanton-Küche, die Peking-Küche, die Sichuan-Hunan-Küche und die Fujian-Küche. Die verschiedenen Küchen haben sich im Laufe der Geschichte herausgebildet und sind begründet auf die natürliche und geographische Lage der Ursprungsregionen, das Klima, die vorhandenen Zutaten sowie die Essgewohnheiten.
Fujian-Küche (Min-Küche)
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Im Osten im Delta des Yangtsekiang; Provinzen: Fuzhou und Fujian; großen Städte: Shanghei,
Suzhou, Hangzhou und Ningbo
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drei Arten:
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Fuzhou-Art: geschmacklich leicht und süß-sauer
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westlicher Fujan – Stil: würziges Aroma von Senf und Pfeffer
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südliche Fuijan – Küche: würzig, süßer Geschmack
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Speisen werden optisch besonders aufwendig und bunt angerichtet
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Für Seafood bekannt: Fisch, Krabben und Garnelen, beliebtesten Fleischsorten: Huhn, Ente
und Schwein , aber auch Gerichte mit Schnecken, Fröschen und Seidenraupen, nahrhafte Suppen
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Hauptnahrungsmittel: Reis und Weizen
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typischer Geschmack: süß-sauer, ein wenig scharf, salzig, erfrischend, zart, leicht, wohlschmeckend
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Kocharten: frisch, rein, fleischig aber auch fettig, schwer
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häufig verwendete Gewürze: Essig, Öl, Sojasoße, Qiaotou (ähnlich wie Knoblauch), Ingwer, Frühlingszwiebeln, Pfeffer,Senf, Zucker, Anis, Zimt und roter Reisweintrester
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Kochmethoden: kurzes Anbraten, Frittieren, Kochen, Backen, Schmoren, Grillen, Sieden
Pfannenrühren und Räuchern
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Spezialität: Rotkochen, Fleisch wird auf kl. Flamme in Essig und Sojasoße gegart, bis es rot wird
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Typische Gerichte: Fo Tiaoqiang „Buddha springt über die Mauer“ (eingelegte Zutaten werden
geschmort), Danzao Xiangluopian (mit Reisweintrester gekochte Schnecken), Sun Shaomai (mit
Bambussprossen gefüllte Teigbeutelchen)
Die Peking Küche, die nordchinesische Küche
Peking war früher der Sitz des Kaiserhofes, der Gelehrten und der Schauplatz des kulturellen Lebens.Hier
entwickelte sich eine aufwendigen Küche:
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Mandarinküche, kunstvolles Arrangieren von Speisen
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Anrichtung in Form von Drachen oder Phoenixen
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Beeinflussung der Mongolei und Shandong
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nordchinesische Alltagsküche gilt als am wenigsten anspruchsvolle Küche Chinas
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auf Grund des nordchinesischen Klimas wenig Verwendung von Reis
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hohe Verarbeitung von Schweine- und Geflügelfleisch, wichtige Gemüsesorten: Chinakohl, Gurken, Sellerie, mehr Verwendung von Öl und Fett als in übrigen Regionen
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gängige Gewürze: Essig, Knoblauch, Zwiebeln, Sesam, Sojasoße, Ingwer
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übliche Kochweisen: braten, dünsten, schmoren
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berühmteste Spezialitäten: Peking Ente, Frühlingsrolle, Tan Suppe, berühmtestes
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berühmtestes Gericht: Peking Ente: Entenhaut eingewickelt in Pfannkuchen mit Porree, Gurke, Paprika und Pflaumensoße; Anbraten des Entenfleischs mit Gemüse; Entensuppe aus den Knochen
Kanon-Küche, die südchinesische Küche ( Yue-Küche)
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südlichen Provinz Guangdong (früher Kanon)
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vor allem in Europa bekannt, da die meisten Chinesen dort wohnen und kantonesisch kochen
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die Gerichte haben einen zarten und nur leicht süßen Geschmack
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es wird viel mit Soßen gekocht
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wichtige Zutaten: Frühlingszwiebeln, Zucker, Salz, Soja-Produkte, Reiswein, Maisstärke, Essig und Sesamöl (sparsame Verwendung von Gewürzen, außer Knoblauch)
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ist bekannt für die große Vielfalt, auch Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch, Insekten,
Schlangen, Schnecken, Ameisenbären, Innereien, Lamm-, Schweine-, Hühnchen -und Schaffleisch,
Ente, Rind, Fisch, Garnelen und Meeresfrüchte
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Reisnudeln, sogenannte Shahe-Nudeln, sind die einzige Pasta und Reis als Beilage
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Kocharten: schmoren, dünsten und anbraten
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typische Gerichte: Haifischflossensuppe oder die in Salz gehüllte Ente
typisches Gericht: Haifischflossensuppe oder die in Salz gehüllte Ente
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in den Provinzen Sichuan, Hunan und Yunnan zu finden
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für ihre Schärfe und ihre große Vielfalt mit mehr als 4000 Gerichten bekannt
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Sichuan Hunan Küche ist als das schönste und bunteste Essen Chinas bekannt
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scharfen Speisen sollen den Körper gegen das feuchte Wetter in der Dschungelregion immunisieren
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Zutaten für die Gerichte stammen aus den Bergen, Süßwasserseen und Flüssen der o.g. Provinzen
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Neben vegetarischen Zutaten wie Bambus, Kohl, Schalotten oder Pilzen werden gerne Fisch, Meeresfrüchte und Fleisch wie z.B. Schwein, Rind und Ente gegessen
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Kocharten: gedämpft, frittiert, gebraten, geschmort
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In westlichen Bergregionen: Fisch wird geräuchert → scharfer, salziger Geschmack
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wichtige Gewürze: Sichuan Pfeffer, Ingwer, Knoblauch, Sternanis, Chili, Sojabohnen
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Anrichten: dekorative Schnitztechniken und das ästhetische Anrichten der Speisen sind von großer Bedeutung
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Typische Gerichte:
Chinesische Essgewohnheiten
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3 Mahlzeiten am Tag: morgens und mittags üppig, abends eher weniger
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Frühstück vor 7 Uhr. Besteht aus Baozi (gefüllter Teig) oder anderen warmen Speisen
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Mittagessen gegen 11 Uhr, Abendessen gegen 17 Uhr
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Es wird an einem runden Tisch gespeist mit einer drehbaren Platte in der Mitte, auf der sich die Speisen befinden
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Gastgeber bietet deutlich mehr an als verspeist werden kann
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Reis und Suppe werden zuletzt aufgetischt, da sie die freien Hohlräume im Magen auffüllen sollen
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Chinesen naschen gerne: Süßspeisen als Snack zwischendurch
Do´s & Don`ts
Do |
Don´t |
Iss mit Stäbchen |
Iss nie den Teller leer |
Amüsiere dich |
Stochere nicht im Essen herum |
Stoße auf und entferne Essensreste aus den Zähnen |
Putze dir nicht am Tisch die Nase |
Rede mit vollem Mund |
Verlange kein Dessert |
Koste von allem |
Verweigere keine Trinkspiele |
Schlürfe Suppen |
Verlange keinen geregelten Ablauf |